News - Julia Jachs - Gesunde Pferde

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Von 10. – 11. August findet das Symposium der Authentischen Reitkunst in 3042 Würmla statt – zwei lehrreiche und spannende Tage rund um das Thema Pferdeausbildung. Wer sich für Reitkunst und authentische Pferdeausbildung interessiert, sollte sich schnell ein Ticket sichern!

julia.jachs

Letzte Woche ist nach langem Überlegen nun doch e

Letzte Woche ist nach langem Überlegen nun doch endlich ein kleines elektrisches Schleifgerät bei mir eingezogen und ich frage mich wirklich, wie ich bisher ohne dieses Ding überleben konnte???

Hufe kürzen war noch nie so schön 😭♥️
@boschoesterreich

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**Hufe im Sommer ☀️🐴** Jede Jahreszeit bri

**Hufe im Sommer ☀️🐴**

Jede Jahreszeit bringt neue Herausforderungen mit sich.
Was im Sommer zu beachten ist, könnt ihr hier nachlesen:

🌡️Trockenheit und harte Böden: Lange Trockenphasen führen zu harten, spröden Hufen. Die trockene Hornsubstanz kann zu kleinen Windrissen und vermehrten Ausbruchstellen führen, daher ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig. Wer selbst Hand anlegen kann, ist hier klar im Vorteil: kleine Wandausbrüche können somit jederzeit schnell beseitigt werden.

🌱 Weidehaltung vs. Geländenutzung: Die Pferde verbringen im Sommer mehr Zeit auf der Weide. Durch die Veränderung der Nährstoffe im frischen Gras kann es sein, das vermehrtes Hornwachstum stattfindet. Gleichzeitig findet bei Weidehaltung (weiche Böden!) kaum Abrieb statt.
Aber: im Sommer wird auch wieder viel trainiert und vermehrt im Gelände geritten. Sand, Asphalt und Schotterböden beanspruchen die Hufe stärker und führen zu mehr Abrieb. Je nach Nutzung sollte das Bearbeitungsintervall im Sommer daher angepasst werden.

💧 Feuchtigkeit: Bei wechselhaftem Wetter sind die Hufe ganz schön gefordert. Gerade bei Umschwüngen von Regenzeit auf Trockenphase haben Hufgeschwüre leichtes Spiel. Hier also gerne genauer hinschauen.
Das Wässern der Hufe ist grundsätzlich nicht notwendig. Die Hufe passen sich ihrer Umgebung an und sollen im knochentrockenen Sommer auch trocken und hart sein, um problemlos zu funktionieren. Allerdings freut sich der/die Hufbearbeiter/in, wenn ihr die Hufe vor dem Termin kurz einweicht, um sie schneidbarer zu machen.

Kommt gut durch die Sommerzeit! 🌞🐎
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Das Höflichkeitstraining, oder: Wie man vermeidet

Das Höflichkeitstraining, oder: Wie man vermeidet, dass das Pferd zum taschenwühlenden Keksmonster wird! 👻

Wenn wir mit Futterlob trainieren, sollten wir Spielregeln festlegen, um für alle Beteiligten eine sichere und angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Diese Regeln müssen wir dem Pferd erstmal in Ruhe erklären - zum Glück geht das sehr schnell. Die meisten Pferde verstehen schon innerhalb einer Trainingseinheit, wie man sich höflich in Gegenwart von Futter verhält:

1. Die Pferdenase bleibt vor der Brust. Der Keks kommt zur Nase und nicht die Nase zum Keks.
2. Das Futter wird vorsichtig aus der Hand genommen, ohne dass das Maul weit aufgerissen wird oder die Zähne zum Einsatz kommen.
3. Permanentes Nachfragen nach Keksen lohnt sich nicht.

So einfach ist das?
Im Grunde ja. Aber natürlich gibt es auch ein paar Stolpersteine und Fehlerquellen, die wir im Hinterkopf haben sollten:

🍪 Mit einem hungrigen Pferd trainieren verursacht Stress:
Wenn es aber vorher noch eine kleine Portion Heu frisst, ist der Drang nach Futter im Training nicht mehr so groß!

🍪 Extra tolle Kekse:
Karotten, Äpfel und Bananen sind für die meisten Pferden ein Highlight. Im täglichen Training kann man aber auch simple Heucobs (Achtung: es gibt spezielle zum trocken Verfüttern!) verwenden. Die schmecken auch und lassen die Emotionen weniger überschäumen.

🍪 Die Hand greift schon in die Keks-Tasche, bevor das Lob/der Click kommt.
Das ist eine sehr ablenkende Verlockung. Also unbedingt immer die Reihenfolge einhalten: Click - Tasche - Füttern.

🍪 Zu langsames Füttern oder wegziehen der Hand. Auch das kann Pferde zum Nachschnappen verleiten. Gerade in den ersten Einheiten würde ich das Training immer so einfach wie möglich gestalten. Mit etwas mehr Übung, kann man die Anforderungen dann natürlich steigern.

Habt ihr euch dem Höflichkeitstraining schonmal gewidmet? Wie sind eure Erfahrungen?

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**Handarbeit – eine wertvolle Trainingsvariante*

**Handarbeit – eine wertvolle Trainingsvariante**

Warum mache ich so gerne Handarbeit mit den Pferden?

⚜️ **Kein Reitergewicht**: Das Pferd muss kein zusätzliches Gewicht tragen und kann sich frei bewegen. Gerade für Pferde, die sich noch nicht gut selbst tragen können, ist das ein enormer Vorteil

⚜️ **Kein Störfaktor**: Der Mensch als potenzieller Störfaktor im Rücken des Pferdes entfällt – nicht nur das Gewicht, sondern auch ein nicht ausbalancierter Sitz oder unruhige Beine können das Pferd irritieren

⚜️ **Bessere Sicht**: Vom Boden aus hat man einen vollständigen Blick über das Pferd und kann das Verhalten und die Reaktionen besser beobachten

⚜️ **Kommunikation**: Oft ist die Verständigung am Boden auch klarer und einfacher als im Sattel. Zum Erlernen neuer Aufgaben ist es daher sinnvoll, sie erstmal am Boden zu erarbeiten

⚜️ **Ruhe für Zügelhilfen**: Die Zügelhilfen können in Ruhe erklärt/verfeinert werden. Gerade bei jungen Pferden erkläre ich die Einwirkung der Zügel erstmal am Boden, bevor ich mich draufsetze

Fallen dir noch weitere Vorteile zur Handarbeit ein?

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Die Hufe eines Pferdes formen und entwickeln sich

Die Hufe eines Pferdes formen und entwickeln sich im Laufe des Lebens ständig neu. In den seltensten Fällen tun sie das völlig symmetrisch und geradlinig.

Die Form wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst:

🧬 Die Genetik und die Aufzucht spielen eine zentrale Rolle und bilden den Grundstein für das restliche Pferdeleben.

🌾 Die Hornqualität ist abhängig von der Nährstoffzufuhr - je ausgewogener das Futter, desto besser die Hufe.

⛰️ Auf welchen Bodenverhältnissen lebt das Pferd? Die Abnutzung verhält sich auf einer Wiese völlig anders, als auf betonierten Stallböden.

⚖️ Das Gewicht des Pferdes und die damit verbundene Belastung im Stand und in Bewegung beeinflussen die Hufform - Stichwort: Adipositas.

🏇 Die Nutzung des Pferdes, seine Bewegungsqualität und die Dauer der Bewegung sind mitunter die ausschlaggebendsten Faktoren.

Für die Hufbearbeitung müssen wir all diese Dinge berücksichtigen, um eine individuelle und optimale Hufbearbeitung zu gewährleisten.

Hufe sollen vor allem bequem sein.
Und bequem bedeutet nicht zwangsläufig symmetrisch!

Wir wollen Hufe in Balance, auch wenn sie nicht immer optisch "schön" sind.

Jedes Pferd ist einzigartig und verdient eine maßgeschneiderte Bearbeitung für gesunde und belastbare Hufe 🐎❤️

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Langzügelliebe ❤️ Bei meinem letzten Aufenth

Langzügelliebe ❤️

Bei meinem letzten Aufenthalt bei @reitkunst_sabine_oettel habe ich einen Schwerpunkt auf die Arbeit am langen Zügel gelegt. In mehreren Einheiten haben wir an meinen Skills gefeilt. Im Grunde ist es ja "nur" eine andere Führposition, aber das Handling ist gar nicht so einfach.
Es macht aber unfassbar viel Spaß und die meisten Pferde haben auch eine große Freude, wenn sie vorauslaufen dürfen.
Sunny findet es jedenfalls toll und ich habe mir fest vorgenommen, den Langzügel wieder mehr in unsere Routine aufzunehmen.

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"Und dann geb ich einfach das Leckerli, oder?" Ja

"Und dann geb ich einfach das Leckerli, oder?"
Ja, wenn es nur so einfach wär.

Training mit Futterlob ist nicht automatisch Training über Positive Verstärkung (R+), auch wenn dabei idR Futter zum Einsatz kommt.
Konventionelles Pferdetraining funktioniert über negative Verstärkung (R-), also dem Nachlassen von Druck, sobald das Pferd etwas richtig macht.

Ein Beispiel:
Das Pferd soll Rückwärts gehen.
Das schaut dann meist so aus: Der Mensch übt vorne Druck aus durch leichtes Schwingen am Strick, ein Antippen an der Brust oder ein deutliches Schubsen, Rempeln, Schieben whatever. Sobald das Pferd sich annähernd in die gewünschte Richtung bewegt, nimmt sich der Mensch zurück. Das Nachlassen des Drucks zeigt dem Pferd, dass es etwas richtig gemacht hat.
"Und jetzt kann ich das Pferd loben und ein Leckerli geben - oder?"
Ja, das kann man. Das wird das Pferd auch sehr freuen, motivieren und es zu schnellerem Lernen animieren.
Es ist aber wichtig zu verstehen, dass das kein Training über R+ ist. In erster Linie will das Pferd dem Druck entkommen, das Futter ist nur ein zusätzlicher Anreiz. Es ist immer noch ein R- Training - nur mit Sahnehäubchen oben drauf.
Das primäre Gefühl ist erstmal Erleichterung.

Training über Positive Verstärkung kommt ohne "Druck aufbauen - Druck nachgeben" aus. Der Aufbau der Übungen wird so angepasst, dass das gewünschte Verhalten gezeigt und direkt belohnt werden kann. Das Pferd wird nicht so lange bedrängt, bis es sich in die gewünschte Richtung bewegt, sondern zeigt Eigeninitiative. Das primäre Gefühl ist Freude.

Raucht der Kopf schon?
Sehr gut, meiner auch! 😅

Worauf ich hinaus will: Nicht überall wo "Positive Verstärkung" drauf steht ist auch wirkliche welche drin. Und hinter gutem R+ Training steckt seeeehr viel mehr als nur Kekse füttern.
Das macht es ja so spannend.
Und auch ein bisschen schwierig.

Wer noch etwas Denkleistung übrig hat kann gerne überlegen, wie man "Rückwärts gehen" über R+ erarbeiten kann. Es gibt ja mehrere Varianten.
Schreibt eure Ideen gerne in die Kommentare 🦄

Bild: Deep Talk mit Resi und das Versprechen, mit ihr viele Dinge anders zu machen ❤️
(fotografiert von @pezi_creates_memories)
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Hufrehe – was nun? Gestern rief mich abends eine

Hufrehe - was nun?

Gestern rief mich abends eine Pferdebesitzerin an, weil etwas mit ihrem Wallach nicht stimme.
Nachdem sie mir kurz die Situation geschildert hatte, äußerte ich den Verdacht einer Hufrehe.
"Ja was mach ich denn jetzt?"

Bei dem Verdacht auf Hufrehe sollte keine Zeit verschwendet und immer schnell gehandelt werden.

Welche Maßnahmen sinnvoll sind und was im akuten Schub zu tun ist, findet ihr kurz und knapp im obigen Post.
Ausführliche Informationen gibt es auch unter:
www.dhgev.de/hufthemen/hufrehe/erste-hilfe-massnahmen-bei-hufrehe

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Gymnastizierendes Longieren Wenn das Pferd die Hi

Gymnastizierendes Longieren

Wenn das Pferd die Hilfen in der Bodenarbeit gut verstanden hat, kann man diese auch aus anderen Positionen und Distanzen abfragen - so können Lektionen wie Schulterherein und Kruppeherein auch an der Longe gezeigt werden.
Aber auch für die Geraderichtung auf der Zirkelline sind sie dienlich - fällt z.B. die Hinterhand aus, kann ich diese mit der Hilfe "Äußerer Schenkel" (für Kruppeherein) wieder auf Spur bringen.

Fällt mein Pferd an der Longe zunehmend auf die Vorhand, kann ich es mit Spanischem Schritt wieder zu mehr Aufrichtung animieren.

Alle Übungen sind als Werkzeuge zu verstehen, die man je nach Situation geschickt anwenden und das Pferd damit in Balance bringen kann.

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Bald findet wieder ein Kurstag zum Thema "Gymnastizierende Bodenarbeit" statt.
Die Termine dazu findet ihr auf meiner Website: www.gesunde-pferde.at

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wild one 👻 ____________________________________

wild one 👻
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"Endlich-wieder-schneidbare-Hufe-Wetter" 🤩🌧️

#huforthopädie #hufbearbeitung #barhufpferd #barhufpflege #barhufbearbeitung #hufgesundheit #gesundehufe #gesundvonkopfbishuf #lovemyjob #ichhassesommer

Hilfen sollen helfen – und dazu muss man sie erstm

Hilfen sollen helfen - und dazu muss man sie erstmal richtig erklären...

In Vorbereitung auf das Reiten erkläre ich dem Pferd erstmal am Boden die ersten Signale (Hilfen). Die Gerte übernimmt dabei die verschiedenen Funktionen, je nachdem in welcher Position sie gerade liegt:

(1) Innerer Schenkel
(2) Innerer Zügel
(3) Äußerer Zügel
(4) Äußerer Schenkel

So lernt das Pferd bereits am Boden, dass es vom Menschen "eingerahmt" und an bestimmten Körperstellen angesprochen werden kann.
Die Hilfen können später dann recht schnell in den Sattel übertragen werden und sind auch in der weiteren Bodenarbeit äußert nützlich.

Mehr zum Thema gibt es in meinem Kurs "Gymnastizierende Bodenarbeit". Die kommenden Termine findest du auf meiner Website.

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Frühlingstage 🌞💮🌱🐝 #frühling #früh

Frühlingstage 🌞💮🌱🐝

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"Aufgeben kannst du bei der Post" _______________

"Aufgeben kannst du bei der Post"
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Dieses kleine Pferdchen hier hat mir (wie noch keines zuvor) gelehrt, dass Dominanz, Zwang und "Der muss das jetzt mal aushalten" einfach nicht die Lösungen sein können.

Ich habe Demantur letzten Sommer kennengelernt und fand ihn direkt toll.
Er mich eher nicht.

Anfassen ging gerade so, aber seinerseits auch nur mit weit aufgerissenen Augen und Luft anhalten.

Er hat im Training jedes kleinste bisschen Druck umgehend mit panischer Flucht quittiert und sich direkt wieder in sein Schneckenhaus verkrochen. Jeder Fehltritt meinerseits - wenn ich mich doch wieder "einfach mal durchsetzen" wollte - hat uns enorm zurückgeworfen und das mühsam aufgebaute Vertrauen innerhalb von 3 Sekunden zerstört. Ich wollte mich mehrmals auf den Mond schießen, weil ich meine eigenen Emotionen so schlecht im Griff hatte.

Das Video hier ist gestern entstanden und es ist ein Meilenstein für mich. Ohne Sicherungsseil zur Person am Boden und ohne das Gefühl, auf einem Pulverfass zu sitzen, konnten wir ein paar relativ ruhige Runden am Reitplatz drehen. Und das trotz Wind und sehr viel Ablenkung drumherum (ey, diese Katzen hier 🙄).

Ich bin so stolz auf ihn ❤️🥺

Wir haben noch viel vor, denn schlussendlich soll ihn ja die Besitzerin reiten und zwar bestenfalls im Gelände.
Also da wartet noch einiges auf uns.
Aber bis dahin erfreu ich mich an diesem Fortschritt, der von außen so unscheinbar, für alle Beteiligten aber so großartig ist.

#ostergeschenk #meilenstein #islandpferd #reitkunst #pferdetraining #positiveverstärkung #gewaltfreiespferdetraining #workinprogress

>> tell me you are happy without telling me you ar

>> tell me you are happy without telling me you are happy.

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„Die Leichtigkeit im Maul geht der Leichtigkeit

„Die Leichtigkeit im Maul geht der Leichtigkeit des ganzen Pferdes voraus.“
(Salomon de la Broue)

Ein Gebiss sollte niemals dazu verwendet werden, um ein Pferd zu lenken, zu bremsen oder in irgendeine bestimmte Form zu pressen.
Es kann als Unterstützung für die Formgebung dienen und muss immer mit Bedacht eingesetzt werden, denn wir befinden uns lerntheoretisch im Bereich der negativen Verstärkung oder ganz schnell auch der positiven Strafe. Das trifft grundsätzlich auf viele Ausrüstungsgegenstände in der Reiterei zu, dessen muss man sich bewusst zu sein.

Der Begriff "Anlehnung" wird heute leider oft als permanenter Kontakt mit leichtem Druck am Pferdemaul interpretiert. Das Resultat sind straff gespannte Zügel und viele Kilogramm im Kiefer der Pferde.

Die "Anlehnung" entstand durch eine schlecht gewählte Übersetzung. Der ursprüngliche Begriff "Appuis" (François Robichon de la Guérinièr) meint etwas ganz anderes:
Das Pferd läuft in Selbsthaltung und der Zügel hängt optisch durch, ohne dass der Reiter den Kontakt zum Pferd verliert.

Die Pferde wurden damals erst gebisslos ausgebildet, bis sie ein Grundmaß an Versammlung erworben hatten. Dies war Voraussetzung dafür, überhaupt ein Gebiss zu verwenden. Versammlung war also eine Voraussetzung für leichtes, feines Reiten und nicht das Ziel einer endlos langen Sportübung.

Wir brauchen eine leichte Hand und ein leichtes Pferdemaul, für ein leichtes, losgelassenes Pferd.
Und diese Leichtigkeit erreichen wir nicht über permanenten oder stakkatoartigen Zug ("Paraden") am Zügel.

Wie handhabt ihr es?
Reiten mit Gebiss oder ohne?
Welche Zäumung habt ihr (im Moment) in Verwendung?

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Am Bild: Sunny im Mezair mit durchhängenden Zügeln. Wir arbeiten seit einigen Jahren mit einer Kimblewick Kandare und kommen gut damit klar.

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Foto: @klaraweise

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Von Perfektionismus und "Ja, aber …" Ich mag es

Von Perfektionismus und "Ja, aber ..."

Ich mag es, an Details zu arbeiten. Mein innerer Reitkunst-Nerd jubelt, wenn ich an Nuancen basteln und einzelne Lektionen noch ein bisschen feiner und leichter machen kann. Das allen bekannt i-Tüpfelchen-Reiten begegnet uns ja allen zwischendurch und der Grat zwischen liebevoller Detailverliebtheit und fanatischen Perfektionismus ist leider schmal.
Denn vor allem wenn wir uns an neuen Lektionen versuchen, stehen wir uns da sehr schnell selbst im Weg. In meinem Unterricht begegnet mir das häufig, wenn wir mit den Seitengängen beginnen. Meist, wenn sich die ersten kleinen Erfolge abzeichnen und der Mensch merkt, dass sich da was tut. Denn dann wird der Ehrgeiz geweckt und während ich mich noch über die kleinen Erfolge meiner Schüler:innen und deren Pferde freue, gibt es die ersten unsicheren Stimmen: "Ja, aber ist das jetzt nicht zu viel seitwärts?" oder "Aber muss der Kopf nicht höher sein?" oder "Okay, aber war das jetzt nicht zu langsam?". Ich muss immer ein bisschen lachen, denn ich kann diesen hohen Anspruch ja durchaus verstehen. Trotzdem sage ich immer: freut euch wirklich und ehrlich über kleine Fortschritte und feiert diese Erfolge. Seid nicht zu kritisch mit euch und euren Pferden und setzt nicht den Fokus auf alles, was es noch zu verbessern gibt. Schaut lieber auf alles, was schon toll klappt und nehmt euch dann nach und nach ein Detail heraus, auf das ihr mehr Wert legt und das ihr verbessern wollt. Sagt lieber "Es war ein bisschen zu viel seitwärts, ABER es war schon weniger als beim letzten Mal " oder "Am Tempo können wir noch was verbessern, ABER er kann schon gut in der Lektion bleiben, ohne zu schieben". Und irgendwann, wenn man ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen gesetzt hat, klappt plötzlich alles wie von selbst ❤️
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Foto: @waueffekt
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Hufe im Frühling 🌷 Bald ist Frühlingsbeginn.

Hufe im Frühling 🌷

Bald ist Frühlingsbeginn. Pferdemenschen wissen schon seit Wochen, dass es nicht mehr lange dauern kann, denn der Fellwechsel ist in vollem Gange. Das ausfallende Haarkleid juckt und die Pferde nutzen jede Gelegenheit, sich im nächsten Schlammloch Abhilfe zu schaffen. Und davon gibt es in dieser Jahreszeit reichlich. Die Böden sind feucht und weich - und das hat auch Auswirkungen auf die Hufe.

Trotz des vermehrten Bewegungsdrangs der Pferde ("Frühlingsgefühle") ist die Abnutzung der Hufe relativ gering. Durch den angekurbelten Stoffwechsel wächst das Horn schnell nach, erfährt auf den weichen Matschkoppeln aber relativ wenig Abrieb.
Es herrscht insgesamt eine angenehme Feuchtigkeit, ohne die Probleme von permanenter Nässe und die Hufe sind immer geschmeidig und glänzend.
Das überschießende Hornwachstum kann eine Zeit lang sehr engmaschige Hufbearbeitung bzw. Beschlagsperioden notwendig machen, bis sich Wachstum und Abrieb wieder eingependelt haben.

Alles wächst und gedeiht und wir warten natürlich sehnsüchtig auf die Eröffnung der Weidesaison. Als Hufbearbeiterin weiß ich, dass leider auch die Zahl der Hufrehe -Fälle in den kommenden Wochen wieder in die Höhe schießen wird. Darum bitte unbedingt behutsam und langsam anweiden. Vor allem übergewichtige Pferde sind hier besonders gefährdet!

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Foto: @pezi_creates_memories
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Pferdegehirne sind darauf ausgerichtet, die Pferde

Pferdegehirne sind darauf ausgerichtet, die Pferdewelt wahrzunehmen und zu interpretieren: Wo finde ich das beste Gras? Wo geht es zum Wasser? Ist es sicher, sich hier hinzulegen? Was bedeutet das Geräusch? ...
Das sind pferdische Überlegungen an die Umwelt.

Das Pferdegehirn ist nicht dazu gemacht, die menschliche Umwelt wahrzunehmen und zu interpretieren - aber genau das fordern wir sehr oft. Wir erwarten, dass das Pferd die menschliche Welt versteht UND uns Menschen obendrein.
Ich kann nur von mir sprechen, aber ICH finde es manchmal schon schwer, andere Menschen zu verstehen und einzuschätzen. Ja, manchmal fällt es mir auch schwer, mich selbst zu verstehen!
Wie muss es unseren Pferden da gehen?

(Auszug aus: Janet L. Jones - Horse Brain, Human Brain)

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Für das Hängertraining braucht man was nicht unb

Für das Hängertraining braucht man was nicht unbedingt? Genau, einen Hänger!
Der ist oft bereits sehr negativ behaftet und erschwert uns das Training nur zusätzlich.

Wir machen also erstmal Trockentraining und üben einzelne Sequenzen separat:

☑️ Das Einparken in eine enge Gasse und dort zuverlässig stehen bleiben.
☑️ Das langsame rückwärts Ausparken, ohne hastig nach hinten zu rennen.
☑️ Die Berührung der Stange an der Hinterhand tolerieren.

Die Abläufe werden einzeln trainiert, später dann zusammengesetzt und der Schwierigkeitsgrad nach und nach erhöht - alles ohne Druck, Gewalt und erstmal auch ohne Hänger. Den erobern wir dann, wenn die Vorübungen alle gut sitzen.

Verladetraining, positiv und kleinschrittig aufgebaut, macht sooo riesen Spaß! ☺️

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Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme!

Julia Jachs
4400 Steyr
Telefon: +43 664 46 46 047
E-Mail: julia@gesunde-pferde.at

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